Mittelpalaeolithikum - Mittelaltsteinzeit - Zeit des Neandertalers
ca. 250.000 – 46.000 v. Chr.
Das Altmühltal ist bayernweit gesehen sehr reich an altsteinzeitlichen Fundplätzen, wobei Funde vorwiegend in Höhlen des als Riffdolomit ausgebildeten Weißen Jura entdeckt wurden. Das Stadtgebiet von Beilngries liegt knapp außerhalb der Zone mit Riffdolomit, weshalb es bisher nur einen bekannten Höhlenfundplatz gibt.
In der „Wolfsberghöhle“ bei Aschbuch wurden in den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Knochen und Steinwerkzeuge aus der jüngeren Phase der letzten Eiszeit geborgen.
Klingenförmige Abschläge aus braunem Jurahornstein. Der durchweg frische Eindruck lässt darauf schließen, dass diese Messerklingen an Ort und Stelle geschlagen wurden.
Zerschlagene Langknochen vom Rentier. Die Knochenfragmente sind durch die Lagerung in den kalkhaltigen Ablagerungen kaum verändert und wirken frisch.
Grabungsbild aus den 60-er Jahren. Zu sehen ist ein freigelegtes Unterkiefer vom Wildpferd.
Der nächstgelegene Höhlenfundplatz dieser Epoche befindet sich auf Kindinger Flur und wurde als „Kemathener Höhle“ oder „Sandleitenhöhle“ in die Literatur eingeführt. 1965 entdeckt, wurden dort in den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts von einem Laienausgräber ein gutes Dutzend Steinwerkzeuge aus der Zeit des Neandertalers geborgen. Wichtige Fundplätze gibt es im Unteren Altmühltal (Schulerloch, Schulerlochabri, Sesselfelsgrotte, Klausenhöhle u. a. ) sowie im Schambachtal bei Kipfenberg / Arnsberg (Hohler Stein).
Verlierfunde im freien Gelände sind noch sehr selten. hierunter fällt ein sogenannter Schaber, der im Ottmaringer Tal gefunden wurde.
Aus Beilngries gibt es bisher einen Schaber aus Radiolarit, der im Ottmaringer Tal gefunden wurde. Das Werkzeug aus Radiolith, ein alpines Geröll, vermutlich aus Urdonauschotter ist gut erhalten. Indizien sprechen dafür, dass es im Feuer gelegen hat.